Сергей Гладких
Переводы
Ольга Седакова/Olga Sedakowa
Из цикла «Старые песни»/Aus dem Zyklus «Alte Lieder»
(1980 – 1981)
1. Обида
Что же ты, злая обида?
я усну, а ты не засыпаешь,
я проснусь, а ты давно проснулась
и смотришь на меня, как гадалка.
Или скажешь, кто меня обидел?
Нет таких, над всеми Бог единый.
Кому нужно – даёт Он волю,
у кого не нужно – отбирает.
Или жизнь меня не полюбила?
Ах, неправда, любит и жалеет,
бережёт в потаённом месте
и достанет, только пожелает,
поглядит, как никто не умеет.
Что же ты, злая обида,
сидишь предо мной, как гадалка?
Или скажешь, что живу я плохо,
обижаю больных и несчастных...
1. Kränkung
Was hast du nur, boshafte Kränkung?
Ich schlaf ein, du aber nicht,
ich wach auf, doch du bist längst wach,
wie eine Seherin blickst du mich an.
Oder sagst du, wer mich kränkte?
Solche gibt es nicht, Gott ist gleich über allen.
Wer es braucht – dem gibt Er Freiheit,
wer’s nicht braucht – dem nimmt Er sie.
Hat das Leben mich nicht liebgewonnen?
Ach, Unsinn, es liebt mich und hegt,
hütet mich an verborgenem Orte,
holt mich raus, sobald es nur möchte,
blickt mich an, wie kein anderer es könnte.
Weshalb nur, boshafte Kränkung,
hockst du vor mir, einer Seherin gleich?
Oder meinst du, mein Leben sei übel,
ich kränkte die Kranken und Elenden?
3. Судьба
Кто же знает, что ему судили?
Кто и угадает – не заметит.
Может, и ты меня вспомнишь,
когда я про тебя забуду.
И тогда я войду неслышно,
как к живым приходят неживые,
и скажу, что кое-что знаю,
чего ты никогда не узнаешь.
А потом поцелую руку,
как холопы господам целуют.
3. Schicksal
Wer weiß schon, was einem beschieden?
Wer‘s errät – wird’s doch nicht merken.
Mag auch sein, du erinnerst dich meiner,
wenn ich dich schon längst vergessen.
Und dann trete ich ein unhörbar,
Wie zu Lebenden Leblose kommen,
und sage, ich wisse so manches,
was du nie zu wissen verstündest.
Und dann werde die Hand ich küssen,
wie die Knechte sie küssen den Herren.
5. Грех
Можно обмануть высокое небо –
высокое небо всего не увидит.
Можно обмануть глубокую землю –
глубокая земля спит и не слышит.
Ясновидцев, гадателей и гадалок –
а себя самого не обманешь.
Ох, не любят грешного человека
зеркала, и стёкла, и вода лесная:
там чужая кровь то бежит, как ветер,
то свернётся, как змея больная:
– Завтра мы встанем пораньше
и пойдём к знаменитой гадалке,
дадим ей за работу денег, чтобы
она сказала,
что ничего не видит.
5. Sünde
Man kann den hohen Himmel betrügen –
der hohe Himmel kann nicht alles sehen.
Man kann die tiefe Erde betrügen –
die tiefe Erde schläft und kann nicht hören.
Hellseher, Wahrsager, Wahrsagerinnen –
doch dich selber kannst du nicht betrügen.
Nein, es mögen den sündigen Menschen
keine Spiegel, Glasscheiben und Wasser des Waldes:
fremdes Blut rinnt darin, mal schnell wie der Wind,
mal gerinnt es, windet sich – sieche Viper:
–Morgen stehen wir auf ganz zeitig
und gehn zur berühmten Wahrsagerin,
geben ihr Geld für die Arbeit,
damit sie uns sage,
sie könne nichts sehen.
8. Спор
Разве мало я живу на свете?
Страшно и выговорить, сколько.
А всё себя сердце не любит.
Ходит, как узник по темнице, –
а в окне чего только не видно!
Вот одна старуха говорила:
– Хорошо, тепло в Божьем мире.
Как горошины в гороховых лопатках,
лежим мы в ладони Господней.
И кого ты просишь – не вернётся.
И чего ни задумай – не исполнишь.
А порадуется этому сердце,
будто птице в узорную клетку
бросили сладкие зёрна –
тоже ведь подарок не напрасный.
Я кивнула, а в уме сказала:
Помолчи ты, глупая старуха.
Всё бывает, и больше бывает.
8. Streit
Hab ich etwa wenig gelebt auf der Erde?
Furchtbar auszusprechen, wie lange.
Dennoch liebt das Herz sich vergeblich.
Läuft wie ein Häftling im finsteren Kerker, –
und was sieht man nicht alles durchs Fenster!
Eine Alte hat einmal gesprochen:
–Gut und warm ist es im Reich Gottes.
Wie die Erbsen in Erbsenschoten
liegen wir in der Hand unsres Herren.
Auch der, den du bittest – kehrt nicht wieder.
Nimmst du dir auch was vor – wirst es nicht schaffen.
Doch freut sich darüber das Herze,
als hätt‘ einem Vogel in den Zierkäfig
man liebliche Kerne geworfen –
ein Geschenk immerhin, nicht vergeblich!
Ich nickte, doch sagte im Geiste:
Schweige still, törichte Greisin.
Alles gibt es, und viel mehr noch.